Einzel-Clubmeisterschaften 2018
Vom 20. bis zum 25. August 2018 fanden die 12. Urner Einzel-Clubmeisterschaften auf den Anlagen des TC Dätwyler und des RTC Seedorf statt. Insgesamt duellierten sich 54 Teilnehmende in teils hochstehenden und packenden Partien.
Kategorie Herren R9 – R1
Trotz vielen prominenten Absenzen wie beispielsweise diejenige des mehrmaligen Champions und Titelverteidiger Sandro Müller oder den etablierten Cracks Roland und Beat Arnold sollte es für den Sieger von 2016 und topgesetzten Marc Vollenwieder (R3) kein Spaziergang zum neuerlichen Triumph werden – ganz im Gegenteil. Besonders gespannt war man auch auf den Auftritt von Jan Jauch (R4), welcher nach einjährigem intensivem Training in der Akademie von Rafael Nadal auf die Urner Courts zurückkehrte. Aufgrund von zu intensivem Materialverschleiss konnte sein erster Gegner jedoch gar nicht erst antreten wodurch Jauch ohne zu spielen bereits im Viertelfinale stand. Da hielt er dem Druck stand und besiegte Nicola Senn (R5) souverän (6:1/6:2). Da auch Vollenweider seine ersten beiden Partien ohne Satzverlust für sich entschieden konnte, kam es zum mit Spannung erwarteten Halbfinale. Die zahlreichen Zuschauer in der Halle des RTC Seedorf wurden keinesfalls enttäuscht und konnten Zeugen atemberaubender Ballwechsel werden. Am Ende behielt die Nummer eins des Turniers jedoch in beiden Sätzen die Oberhand, nicht zuletzt weil sein Aufschlag mehr Wirkung zu zeigen vermochte (6:2/6:3). Einen weiteren Halbfinal-Neuling „bei den Grossen“ gab es mit Cyrill Wyss (R5). Nachdem der zweimalige Sieger der Kategorie NC-R7 in der ersten Runde keine Probleme bekundete, waren es beim Sieg gegen Simon Kness (R5) die Big Points die den Ausschlag gaben (7:6/7:5). Dann aber sollte Michael Blum (R4) im Halbfinale, der mit Denis Senn (R6) keine Gnade zeigte (6:0/6:0), doch noch eine Nummer zu gross sein (6:2/6:4). Das Finale der beiden Favoriten hielt, was es versprach und fand die Entscheidung erst in einem alles entscheidenden Tie Break im dritten Satz. Dort schwächelte der sonst gross aufspielende Vollenweider doch zu sehr um Blum seinen ersten Titel nach mehreren Finalteilnahmen noch streitig zu machen 3:6/6:3/7:6.
Kategorie Damen NC – R1
Das diesjährige Feld der Damen bestehend aus neun Teilnehmerinnen wurde von der Titelverteidigerin Annaluce Valente (R5) angeführt. Nach einem Freilos in der ersten Runde kam es bereits im Viertelfinale zu einem für viele als vorgezogenen Final bezeichneten Partie gegen Susanne Gamma (R6), welche in ihrem ersten Auftritt gegen Sonja Maillard (R8) keine Mühe bekundete (6:2/6:1). Am Ende resultierte ein klares 6:1/6:3 für die Siegerin des letzen Jahres, auch weil Gamma nicht ganz ihr bestes Tennis zeigen konnte, nicht zuletzt wegen des böigen Windes. In der anderen Tableauhälfte sorgte eine junge Spielerin, die bereits bei den Interclub-Spielen auf der Anlage des TC Dätwyler auf sich aufmerksam machte, für Furore. Bei ihrer ersten Teilnahme überhaupt bei diesem prestigeträchtigen Event vermochte Laura Furrer (R9) mit ihrer offensiven Spielweise die routinierte Barbara Ruckli (R7) an den Rand eines Satzverlustes zu bringen. Am Ende setzte sich Ruckli dennoch durch (4:6/5:7) und traf im Halbfinale auf Sandra Epp (R6). Das Spiel wurde zu einem veritablen Krimi wobei sich Ruckli trotz Matchbällen gegen sich in den Final zu kämpfen vermochte (5:7/7:6/7:6). Für diesen harten Kampf musste Ruckli dann im Finale Tribut zollen. Keine 20 Stunden nach dem Halbfinale stand bereits der Final an. Man sah Ruckli die Müdigkeit förmlich an, womit Valente ihren Titel souverän verteigen konnte (6:4/6:4).
Kategorie NC – R7
Sie haben sich gemeinsam einer Vision verschrieben – die Nummer eins des Turniers gegen die Nummer zwei im Finale – Andreas Wyss (R7) gegen Orland Gmür (R7), eine Affiche zweier Protagonisten, deren Aufeinandertreffen für ziemlich Brisanz sorgen würde. Doch der Traum sollte kurz vor dem Ziel in der Luft zerrissen werden. 28 Teilnehmer umfasste das NC-R7 Tableau in diesem Jahr. Kein Rekordwert, dennoch eine stolze Zahl an motivierten Spielern. Die ersten zwei Runden brachten wenige Überraschungen zu Tage, viele der Favoriten fuhren souveräne Siege ein. Wenn dann ist der souveräne Sieg vom ehemaligen Präsidenten des TC Dätwylers Thomas Geiser als Überraschung zu bezeichnen, da es sich um den ersten Sieg überhaupt für ihn an diesem Turnier handelt. Scheinbar hat er nach dem Niederlegen seines Amtes viel Zeit gefunden, an seiner Technik zu feilen. Der amtierende Präsident des Partnerclubs RTC Seedorf, Marco Muheim (R7), letzes Jahr Halbfinalist, bekam es bereits im Viertelfinale mit dem Geheimfavoriten Adrian Stalder (R9) zu tun, der in zwei Runden zuvor lediglich ein Game abgab. Überraschend klar jedoch setzte sich der Erstgenannte durch (6:1/6:4). Gmür seinerseits musste im Viertelfinale gegen Dankmar Kolthoff (R9) ran, welcher in einem packenden Dreisätzer die Nummer fünf des Turniers, Ivan Ilicic (R7) elimiert hatte. Nach klar gewonnenem Startsatz zog sich die Nummer 2 der Setzliste eine Verletzung in der Leiste zu, die ihm schwer zu schaffen machte, dennoch vermochte er sich irgendwie über die Ziellinie zu schleifen (6:0/7:5). Gmür wurde bewusst, dass er in dieser Verfassung den Final unmöglich erreichen kann, zu stark sind die Schmerzen bei seinem Paradeschlag – der Vorhand. Aus Respekt vor dem Gegner trat Gmür dennoch gegen Stalder an und sicherte sich ehrenvolle zwei Games (1:6/1:6). Im anderen Halbfinale trafen die Nummer eins des Turniers Andreas Wyss und die Nummer drei Gisler Stefan (R7) aufeinander. Nach klar verlorenem Startsatz spielte Gisler volles Risiko, schoss aus allen Rohren und zeigte ab und an einen seiner bewunderten Zauberschläge. Wyss konnte nur noch reagieren statt wie gewohnt zu agieren. Am Ende war der Auftritt von Gisler schlicht zu solide (1:6/6:4/6:4). Im Finale konnte Gisler vorerst an die starke Leistung vom Semifinale anknüpfen, doch holte er sich zu Beginn des zweiten Satzes einen Krampf in der linken Wade, welchen ihn daran hinderte hart aufzuschlagen. Trotzdem vermochte er das Spiel eng zu gestalten und war zwei mal nur zwei Punkte vom Titel entfernt. Stalder zeigte sich seinerseits nervenstark und krallte sich zum Schluss den Titel zum ersten mal (3:6/7:6/6:0).